Tag-Archiv für » Komfort «

Barrierefreiheit durch Treppenlift – Auf Nummer sicher gehen

Donnerstag, 5. Februar 2009 19:42

Ein Treppenlift ist ne tolle Sache und ermöglicht das wohnenbleiben in den eigenen 4 Wänden. Meist geht der Einbau eines Treppenliftes mit weiteren Baumaßnahmen einher. Die Wohnung / das Haus werden in diesem Zuge gleich komplett barrierefrei umgebaut. Wenn Menschen krankheitsbedingt umbauen oder spezielle Anschaffungen tätigen müssen, können sie dies im Steuerrecht grundsätzlich als aussergewöhnliche Belastung geltend machen.

Auf der Sicheren Seite ist man aber erst dann, wenn man, vor allem im Zweifelsfall, einen Amts- oder Vertrauensarzt konsultiert hat. Es ist vorgekommen, dass das Finanzamt die aussergewöhnliche Belastung nicht durchgehen ließ, mit der Begründung:  Bei einem Treppenlift könne man nicht automatisch von einem Hilfsmittel ausgehen. Das Gericht sah dies ähnlich und fügte hinzu: Ein Lift wird auch von älteren Menschen ohne gravierende Körperliche Einschränkungen benutzt, als Steigerung der Lebensqualität (Az.: VI 361/2002).  Aha!  Scheinbar hat hier noch niemand etwas von der Erhaltung der Selbständigkeit gehört.

Also, Augen auf beim Treppenlift – Kauf und vor allem erst einmal ein ärztliches Gutachten über die Notwendigkeit des Liftes einholen. Vielleicht auch gleich beim Arzt die noch geplanten, notwendigen Umbaumaßnahmen mit ansprechen.

Sven Heilmann / pflege-nachbarschaft.de

Thema: Barrierefreiheit | Kommentare (5) | Autor:

27.09.2008 „b_free“ – Tagebuch 2008 / der 4. Tag

Samstag, 27. September 2008 20:12

Ist weniger oft mehr?
Das trifft sicherlich in der Architektur, beim Essen oder beim Design zu, aber für eine Messe, darüber scheiden sich die Geister.
Heute kann ich leider nicht mehr direkt über das Tagesgeschehen bei der b_free berichten. Ich bin gestern abgereist und habe den FSB – Stand den netten Jungs und Mädels von der LOB überlassen. Nur um das klarzustellen, ich bin nicht aus Frust abgereist. In Nürnberg ist zur Zeit Altstadtfest, von den Kids bis zur Generation 50+ wird dort alles gegeben und das wollte ich nicht verpassen. Sorry! 😉

Ich bin mir aber sicher, dass Herwig Danzer in seinem Nachhaltigkeitsblog etwas über den letzten Tag schreibt.

Die b_free in Augsburg hat trotz der nicht 100% erwarteten Besucherzahlen etwas Entscheidendes gezeigt – Süddeutschland kann eine KongressMesse mit diesen Themenschwerpunkten sehr gut gebrauchen. Es ist auch wichtig ein Gegengewicht zur der am 15. – 18. Oktober 2008 stattfindenden REHACARE in Düsseldorf zu schaffen (mehr dazu unter www.rehacare.de) . Ganz im Gegensatz zur b_free treffen bei der REHACARE Betroffene, Pflegepersonal und jede Menge andere Fachspezialisten aufeinander und so entsteht eine gewisse Unübersichtlichkeit für Betroffene, Planer, Architekten, Verwalter und Bauherren. Ausserdem ist Düsseldorf ja auch nicht gerade um die Ecke ( zumindest von Bayern und Baden-Württemberg aus gesehen).

Die b_free hat die einmalige Chance sich in den Bereichen barrierefreies Bauen, Wohnen und Leben einen Namen zu machen. Hierzu bedarf es jedoch noch einiger tiefgründiger Überlegungen im Kreise der AFAG (www.afag.de). Die Devise sollte auf jeden Fall nicht lauten, zurück zu Altbewerten, sondern wie geplant, auf zu Neuen. Ich finde, dass mit verbesserter Öffentlichkeitsarbeit und mit der Überarbeitung des Kernthemas viel erreicht werden kann. Zum Kernthema fällt mir, ein vor 2 Tagen geführtes Gespräch mit Frau Monika Anna Klenovec aus Wien ein. Frau Klenovec lehrt an der Universität Wien und betreibt unter anderem die Firma design for all – Zentrum für barrierefreie Lebensräume (www.designforall.at), welche sich auch auf der b_free präsentierte. Sie war der Meinung, dass die Messe zu stark Behinderten – Lastig sei. Als insgeheimen Wunsch und Vorschlag gab Sie mir zu verstehen, dass die b_free doch alle Menschen ansprechen sollte. Barrierefreiheit sei, ihrer Meinung nach, für alle interessant. Ob das Kind, welches sich beim Duschen die Brause allein nach unter ziehen kann, ohne die Hilfe der Eltern, oder die jüngere Generation, welche bodenebene Duschen, Lifte und Beinfreiheit in Bus und Bahn cool bzw. als Komfort betrachten, die so genannte Generation 50+, welche sich mit der Barrierefreiheit mehr Eigenständigkeit sichert oder körperlich Eingeschränkte Personen, welche im Rollstuhl sitzen und alltägliche Dinge wieder selbst erledigen können.
Man sollte wirklich einmal ihr Motto überdenken, dass lautet „Design für alle“.

Ich werde nächste Woche einmal versuchen, mit Herrn Maik Heißer, Projektleiter der b_free, ein kleines Interview zu führen (hier), um herauszubekommen wie er den MesseKongress sah und was wir zur b_free – 2009 erwarten können. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, mit dem FSB – ErgoSystem wieder dabei zu sein, wenn es heißt: „ b_free „ – Barrierefreiheit und Design für alle.

Sven Heilmann / pflege-nachbarschaft.de

Thema: Messe - b_free | Kommentare (0) | Autor: